Velbert-Langenberg

Werke von Hajnalka Peterfy in der Galerie 23

"Abgestellt"                                           "Altlasten"

"Imvisieur"
"Imvisieur"

 

 

 

Essen

200 Jahre Krupp. Ein Mythos wird besichtigt

31. März bis 4. November 2012

Hajnalka Peterfy ist 1959 in Innsbruck geboren, hat bis 1992 in Düsseldorf studiert und sich seitdem durch Ausstellungen, hauptsächlich im Großraum Düsseldorf/Köln, aber auch in Osnabrück und Hamburg einen Namen gemacht. Von ihr erschien außerdem ein Lyrik-Band „Trianon“ (in 2. Auflage 2010 im Verlag Books on Demand, der sich ebenfalls ihrem Themenkreis Gesellschaft, Wirklichkeit, Kunst, Liebe, 

 

www.galerie-23.de

www.peterfy.de

 

4.7.11/GBW

 

 

Krupp und Essen- das sind Begriffe, die in den Köpfen vieler Menschen untrennbar miteinander verbunden sind. Wie kein anderer Konzern ist Krupp mit der Stadtgeschichte Essens und mit dem Ruhrgebiet eng verwurzelt. Krupp hat Industrie-Geschichte geschrieben- national wie international. Aus Anlass des 200 jährigen Geburtstags von Friedrich Krupp und des 200 jährigen Jubiläums der Errichtung der Gußstahlfabrik präsentiert das Ruhr Museum auf Zeche Zollvein in Essen die Ausstellung " 200 Jahre Krupp - Ein Mythos wird besichtigt"

Die Ausstellung spannt den Bogen von der Gründung der Firma bis hin zum sagenhaften Aufstieg als mächtigste Stahlmagnaten.

Mehr als 1500 Exponate präsentiert das Ruhr Museum. Die Hälfte der Leihgaben hat das Historische Archiv Krupp zur Verfügung gestellt. Darunter sind viele Porträts, Einrichtungsgegenstände und persönliche Gegenstände der Mitglieder der Familie Krupp. Auch wichtige Urkunden und Verträge, Kanonen und Geschosse, wie z. B. die berühmte "dicke Bertha" sind darunter. Außerdem zeigt die Ausstellung zahlreiche Fotografien, die bisher noch nie zu sehen

 

Ruhr Museum

Zollverein A 14

Schacht XII, Kohlenwäsche

Gelsenkirchener Str. 181

www.ruhrmuseum.de

 

Eintritt: 6 Euro/ ermäßigt 4 Euro, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren: 2 Euro

Öffnungszeiten:

Sommer: MO - SO 10 - 20 Uhr

Winter:    MO - SO 10 - 18 Uhr

 

 

Krupp - Fotografien aus zwei Jahrhunderten

Villa Hügel, Essen

 

Es war eine Weltsensation, als Louis Jacques Mandé Daguerre am 19. August 1839 der Pariser Akademie der Wissenschaften seine Erfindung, dauerhaft auf einer spiegelblank polierten Metallplatte fixierte Fotos, präsentierte. Alfred Krupp, der als Vertreter seiner eigenen Produkte in der Zeit von Juni bis September 1839 in Frankreich weilte, hat hierüber zunächst nichts berichtet. Er erkannte jedoch schnell den betrieblichen Nutzen des neuen Mediums - die Industriefotografie mit ihren vielfältigen Möglichkeiten zur Werbung und Dokumentation erlebte bei Krupp ihre Geburtsstunde.

Die Industriellenfamilie selbst wurde bereits ab 1846 kontinuierlich im Bild festgehalten - die „Schatzkammer“ der Ausstellung mit sorgfältig restaurierten Daguerreotypien zeigt ein Duzend solcher photografischer Raritäten.

 

Die Rolle der großbürgerlichen Familie wurde über vier Generationen, zum Teil von den renommiertesten Fotografen ihrer Zeit im jeweiligen gesellschaftlichen Kontext dargestellt.

 

Beeindruckende Bildstrecken zeigen den letzten Alleininhaber, Alfried Krupp von Bohlen und Halbach in seinem privaten und unternehmerischen Umfeld. Die Fotos mit der royalen und politischen Prominenz, die in der Villa Hügel zahlreich empfangen wurde, dienten nicht der Dokumentation eines Ereignisses, sondern waren im hohen Maße der Repräsentation der Firma geschuldet. Detailliert inszeniert wurde auch das Kruppsche Innenleben. Selbst die Begegnung Alfrieds mit Lehrlingen wurde vom Fotografen sorgfältig erarbeitet.

 

Berührend, ja verstörend, fast diabolisch wirkend, das Portrait des Amerikaners Arnold Newman von Alfried in der Lokomotivenwerkstatt aus dem Jahre 1963. Im Gegensatz hierzu die Studioaufnahme von Yousuf Karsh, ein Jahr später entstanden, der Industrielle im Halbschatten, das Gesicht Krupps spiegelt strenge Autorität und gleichzeitig Sensibilität wider. Meisterwerke der Fotokunst!

 

Über zwei Millionen Bilder umfasst das Historische-Archiv-Krupp, dem Publikum wird eine Auswahl von 400 Fotos, Bildbänden und sonstigen Objekten gezeigt.

 

Einen Schwerpunkt der Schau bilden die von Hugo van Werden gefertigten Großpanoramen des Ruhrtals und das elfteilige, fast acht Meter lange Panorama der Gussstahlfabrik aus dem Jahre 1867. Die mehrere Zentner wiegende Fotoausrüstung musste auf dem Turm der Kanonenfabrik erschütterungsfrei installiert werden. Rund 250 Arbeiter wurden an ihrem arbeitsfreien Sonntag auf dem Werksgelände positioniert. Die detaillierten Regieanweisungen stammten von Firmeninhaber selbst. Der äußerst kritische Alfred Krupp war von dem Ergebnis beeindruckt: „Die Bilder [...] sind wunderschön.“


Im späten 19. Jahrhundert waren die Produktionsvorgänge schon sehr komplex, im direkten Vergleich zu den gigantischen Fertigungsanlagen wirkten die Menschen klein und schutzlos. Teils mit bloßem Oberkörper und hoch konzentriert auf ihre schwere Arbeit wurden die Kruppianer von den Werksfotografen abgelichtet. Die Aufnahmen entstanden nicht spontan, dies wäre unter den eingeschränkten technischen Möglichkeiten auch nicht realisierbar gewesen, sondern wurden nach präzisen Anweisungen erstellt - jede Pose, jeder Handgriff und wurde zum fotografischen Gestaltungelement

 

Der 2. Weltkrieg war nicht nur durch die weitgehende Zerstörung der Werksanlagen und die Inhaftierung Alfried Krupps eine Zäsur in der Firmengeschichte; der Konzern wurde neu strukturiert und auch fotografische Ästhetik passte sich der neuen großindustriellen Fertigungsdynamik an. Der riesige, 28, 8 Tonnen schwere Dampfturbinenläufer hängt, von nur einem Arbeiter dirigiert, schwerelos wirkend an einem Hebezeug im Vordergrund der riesigen Werkshalle:


Die äußerst vermögende Familie Krupp war reisefreudig und dem Unbekannten gegenüber aufgeschlossen. Prachtvolle, großformatige in Leder gebundene Alben aus dem 19. Jahrhundert zeugen von der Kunstfertigkeit der damaligen Reisefotografen.

Alfried Krupp von Bohlen und Halbach war selbst ein begeisterter Amateurfotograf, rund 30.000 Bilder sollen auf seinen Weltreisen entstanden sein. Eine kleine Auswahl bildet den Schluss der sehenswerten Ausstellung.

 

Rainer Schwirtzek

 

Infos:

 

Öffnungszeiten: bis 11. Dezember 2011, Dienstag bis Sonntag 10.00 bis 18.00 Uhr.

Eintrittspreis (Villa Hügel incl. Park und die Fotoausstellung) 3. - €.

Alle weiteren Informationen über www.villahuegel.de

 

 

Essen

Ruhr Museum: Bilanz und Ausblick

 

Ruhr Museum - Musste hingehen!

von Nina Jung

 

Essen. Um die Stimmung im Ruhr Museum zu erspüren, stellt sich sein Direktor Prof. Dr. Ulrich Borsdorf gerne mal an den Kopf der Rolltreppe zur ehemaligen Kohlewäsche auf Zeche Zollverein und begrüßt seine Besucher. Gerührt berichtet er von einem Besucher, der ihm bei solch einer Gelegenheit anvertraute: „Ich will Ihnen mal eins sagen: Wir sind stolz auf das Museum!“.

 

Stolz sind auch die Zahlen, die Direktor Borsdorf nach einem Jahr Ruhr Museum und 363 Öffnungstagen präsentieren kann. Am 10.1.2010 wurde das Ruhr Museum zusammen mit der Kulturhauptstadt RUHR.2010 auf dem Gelände des Welterbes Zollverein eröffnet. Eine halbe Millionen Menschen besuchten das Museum seitdem - und damit weit mehr als die 150.000, mit denen das Museum ursprünglich gerechnet hatte.

 

Im Fokus der Dauerausstellung: Das Ruhrgebiet

 

Der mit Abstand größte Publikumsmagnet war 2010 die Dauerausstellung zur Natur- und Kulturgeschichte des Ruhrgebiets, die auch über das Kulturhauptstadtjahr hinaus fester Bestandteil des Ruhr Museums bleiben wird. 420.000 Besucher informierten sich in der Ausstellung über die Entwicklung der Region von der Entstehung der Kohle vor über 300 Millionen Jahren, über die Römer, das Mittelalter und die Industriegeschichte bis zum heutigen Strukturwandel.

 

Besonders beliebt sind nach wie vor die „Zeitzeichen“ auf der ersten Besucherebene, die anhand persönlicher Erinnerungsstücke von Menschen aus dem Ruhrgebiet die Geschichte dieser Region anschaulich dokumentieren. Vom Suppenteller, der angesichts des durch Bergbau abgesenkten Hauses nur halb gefüllt werden kann, über die Uhr fürs Bergarbeiterjubiläum bis zur Schimanski-Jacke – das Identifikationspotential mit der eigenen Geschichte ist groß und damit für so manchen Besucher emotional tief bewegend. Hier habe er schon Menschen weinen sehen, meint Direktor Borsdorf.

 

So wundert es nicht, dass das „neue Heimatmuseum des Ruhrgebiets“ bei den Menschen der Region besonders gut ankam: 50% der Besucher kamen aus Nordrhein-Westfalen, die meisten davon aus dem Ruhrgebiet. 25% reisten aus anderen Bundesländern an, der Rest aus dem Ausland. Besonders interessiert an der Geschichte der Nachbarn zeigten sich dabei Niederländer und Belgier.

 

2011 sind zur Dauerausstellung Führungen und Veranstaltungen zu unterschiedlichen Themen und Epochen der Ruhrgebietsgeschichte geplant. Auch für Schulklassen wird es spezielle Formate geben.

 

Ein Museum für die ganze Familie

 

Der überwiegende Teil der Besucher reist gleich mit der ganzen Familie an und erforscht die Geschichte des Ruhrgebiets mit drei Generationen. Das Museum hat darauf reagiert und immer mehr Angebote für die ganze Familie entwickelt. Nicht nur die Kleinen dürften mit der Museumstasche für Familien ihre helle Freude haben: Auf einer spannenden Rätselreise durch das Museum wird auf spielerische Weise Wissenswertes zu Natur, Archäologie und Geschichte des Ruhrreviers vermittelt. Mit der Familienkarte haben Kinder bis 18 Jahre freien Eintritt, die Museumstasche können Familien für 5 Euro mieten.

 

Erfolgreiche Sonderausstellungen

 

Mit jeweils 40.000 Besuchern äußerst erfolgreich waren 2010 auch die Sonderausstellungen. „Das Große Spiel. Archäologie und Politik im Zeitalter des Kolonialismus“ sowie die beiden aktuellen Fotoausstellungen, die aufgrund der guten Resonanz bis Sommer 2011 verlängert werden sollen: „Alles wird anders. Fotografien aus der Zeit des Strukturwandels“ mit über 500 Ruhrgebietsfotografien aus der Zeit zwischen 1970 und 2000 sowie „Schwarzes Revier. Fotografien von Heinrich Hauser“, die erste zusammenhängende Fotoreportage über das Ruhrgebiet aus dem Jahr 1928.

 

Höhepunkt 2011: Die Krupp-Ausstellung

 

Höhepunkt des Jahres 2011 ist die Ausstellung „200 Jahre Krupp. Der Mythos wird besichtigt“. Anlässlich des 200-jährigen Jubiläums der Firma Krupp sowie des 200. Geburtstages von Alfred Krupp beleuchtet die Ausstellung anhand von Filmen und Leihgaben die Kruppsche Firmen- und Familiengeschichte. Die Ausstellung, die vom 4.12.2011 bis zum 12.8.2012 im Ruhr Museum zu sehen sein wird, ist Teil des Krupp-Jahres 2011, das mit einer großen Fotoausstellung auf der Villa Hügel im Juli 2011 beginnt und in der Krupp-Stadt Essen mit unterschiedlichen Aktivitäten gefeiert wird.

 

Öffnungszeiten: Täglich von 10-19 Uhr, ab 1. 4. 2011 von 10-20 Uhr

Zollverein A14 (Schacht XII, Kohlenwäsche), Gelsenkirchener Straße 181, Essen. www.ruhrmuseum.de