Düsseldorf

 

 Die lustige Witwe

 

Musikalische Leitung: Ralf Lange

Inszenierung: Harald Schmidt, Christoph Brey

 

In Düsseldorf steht Franz Lehàrs „lustige Witwe“ wieder auf dem Programm. Sehr zur Freude der Operettenliebhaber. Die „Lustige Witwe“, ist nicht nur eine der erfolgreichsten Werke des berühmten Komponisten, sie zählt auch zu den beliebtesten.

Inszeniert wurde sie von Harald Schmidt und Christoph Brey.

Dass ausgerechnet Harald Schmidt, einer der bekanntesten und scharfzüngigsten Kabarettisten unseres Landes sich des Genre „Operette“ annimmt und als Operettenliebhaber zu erkennen gibt, sorgte für ziemliches Aufsehen. Für sein Engagement wurde er jedoch vielfach gelobt.

 

Die Story um Graf Danilo Danilowitsch, der die millionenschwere Witwe, Hanna Glawari, heiraten soll, um sein Vaterland vor dem finanziellen Ruin zu retten, hat nichts von seinem Charme verloren. Gleichzeitig ist ihr Stoff aktuell, denn in einer Zeit internationaler Finanzkrisen dringen tagtäglich Hiobsbotschaften an unser Ohr. Doch ist es vor allen Dingen die Musik der „lustigen Witwe“, die Generationen begeisterter Operettenliebhaber ins Opernhaus lockte und sie zum Schwärmen brachte.

 

In der Pause seufzte eine ältere Dame: "Diese schönen Melodien, immer wieder höre ich sie gerne. Ach, würden hier doch viel mehr Operetten gespielt“.

Ihr kann geholfen werden- ginge es nach Harald Schmidt. Sein Anliegen ist es, dem Genre „Operette“ zu neuer Popularität zu verhelfen, ihr die Würde zurückzugeben.

 

Das Komödiantische hat eine wichtige Funktion in der Operette. Das Publikum soll sich amüsieren und gut unterhalten. Harald Schmidt und Christoph Brey servieren 2 1/2 Stunden vorzügliche Operettenkost. Annette Hachmann und Elisa Limberg haben das moderne Bühnenbild für die lustige Witwe entworfen: Spiegeldrehtüren sind in einem Halbkreis aufgestellt, ein spielbegeistertes Ensemble mit hervorragenden Solisten, Schauspielern und mitreißenden Tänzern beleben die Szenerie. Dekoriert wird das ganze mit fantasievollen Kostümen, Discokugeln, bunt glänzenden Jeff Koons Skulpturen und Luftballons. Derart musicalartig aufgepeppt wird die lustige Witwe noch köstlich garniert mit flotten Sprüchen, witzigen Dialogen, gelegentlich schlüpfrigen Bemerkungen und spitzfindigen Jokes von Harald Schmidt. Besonders amüsant ist das Duo: Baron Mirko Zeta (Peter Nikolaus Kante) und sein Botschafts-Adlatus Njegus (Lutz Salzmann). Der gehörnte Ehemann und sein schlauer Gehilfe sind ein hinreißend komisches Gespann.

 

Johannes Heesters Markenzeichen war der weiße Schal. Damit eilte er ins Maxim und schrieb Operettengeschichte. Will Hartmann in der Rolle des Grafen Danilowitch trägt zwar keinen Schal, doch auch er schwärmt von dem aufregendem  Etablissement und singt mit wunderbar eindringlicher Stimme den Ohrwurm: "Heut geh ich ins Maxim".

Und wenn Graf Danilo und Christina Dietzsch (Hanna Glavari) zum Schluss endlich zueinanderfinden und das berühmteste Liebeslied der Operette anstimmen, dann ist nicht nur Romantik pur angesagt, es wird auch so richtig warm ums Herz.

 

Die Symphoniker unter der Leitung von Ralf Lange spielten auf höchstem Niveau. Das Publikum zeigte sich begeistert und applaudiert lange dem gesamten Ensemble.