Eine Ausstellung in Kooperaton mit der Stiftung Ziegler

2. Februar - 27. April 2014

 

Mülheim

August Macke - Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies

 

 

 Nur zehn Jahre blieben August Macke für sein künstlerisches Schaffen. Mit nur 27 Jahren riss ihn ein grausames Schicksal aus seinem jungen Leben. Er fiel als Soldat gleich zu Beginn des 1. Weltkrieges.
 
Macke Ausstellungen sind immer von Erfolg gekrönt. Der Künstler hat einen hohen Bekanntheitsgrad. Zum 100. Todestag widmet ihm das Kunstmuseum Mülheim eine Ausstellung. Vom 2. Februar bis zum 27. April werden 60 Gemälde, Zeichnungen und Aquarelle des expressionistischen Malers und seiner Weggefährten präsentiert. 15 Bilder stammen aus der Sammlung Ziegler, die übrigen Werke sind Leihgaben anderer Museen, darunter das Kunstmuseum Bonn (Seiltänzer), das Städelmuseum Frankfurt (Walterchens Spielsachen), die Kunsthalle Emden und die Kulturstiftung NRW.
 
Mackes Leben war geprägt von einer unglaublichen Schaffensfülle, Neugierde auf fremde Kulturen und Sehnsucht nach Harmonie. Die Einheit des Individuums mit der Natur sah er als zentral für ein geglücktes Leben an. Selbstbewusst ging der Künstler schon früh eigene Wege, verließ vorzeitig das Bonner Gymnasium, brach das Kunststudium in Düsseldorf ab und beendete den Unterricht bei Lovis Corinth in Berlin. Er intensivierte die Kontakte zu anderen Künstlern, suchte die künstlerische Auseinandersetzung, ließ sich inspirieren. Auf seinen Reisen durch halb Europa und Nordafrika studierte er sowohl die alten Meister als auch die neuen Stilrichtungen:  Kubismus, Futurismus und Orphismus.
 
Ab 1911 gehörte er der Künstlervereinigung der "Blaue Reiter“ an, beteiligte sich an Ausstellungen in Moskau, Jena und Köln und organisierte mit Franz Marc den ersten Deutschen Herbstsalon in Berlin. Die rheinischen Expressionisten erhielten durch ihn wertvolle Impulse.
 
Die Ausstellung im Mülheimer Kunstmuseum ist in fünf Themenbereiche gegliedert. Sie gibt einen Überblick über das schöpferische Werk des Künstlers, zeigt den Prozess der Bildfindung und gewährt Einblicke in seine private Welt. Schon früh porträtierte Macke seine Frau Elisabeth in häuslicher Idylle. Er stellte sie als kontemplative Schönheit, als Venus oder Madonna mit Kind da. Die Motivgruppe "Geborgen im Vertrauten" nimmt mit Gemälden wie "Stuhl am Fenster (1910), Mutter mit Kind (1910) oder stickende Frau im Sessel (1909) darauf Bezug.
Neben den Interieurs sind in Mülheim Stillleben, Park- und Straßenszenen sowie Landschaften zu sehen.
Charakteristisch für Mackes Malstil sind die bestechenden Farben und die Lichtdurchflutenden Sujets. In der Themengruppe "Sehen und gesehen werden" setzt er sich künstlerisch mit Spaziergängern auseinander. Brilliante Töne und Leuchtkraft zeichnen die Figuren aus (Spaziergänger im Park, 1914). Rein zufällig scheinen sie zum flanieren in Parks- und Straßen aufeinander zu treffen. Doch anhand von Farbflächen und der Ästhetik des Augenblicks stellt Macke eine Verbindung zwischen ihnen her (Begegnung, 1912).

 

Die Werkgruppe "In der Ferne"beschäftigt sich mit der Faszination des Orients. Hier fallen besonders die zauberhaften Tunisbilder auf (Türkisches Cafe 1914) und das Gemälde: Frau, eine Blumenschale tragend von 1910. (HA-K)

 

Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr
in der Alten Post
Synagogenplatz 1
45468 Mülheim an der Ruhr
Telefon +49 (0) 208 455 4171
Telefax +49 (0) 208 455 4134

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 11 Uhr bis 18 Uhr