UFO – Junge Oper Urban
Ein neues Projekt der Deutschen Oper am Rhein
Die Deutsche Oper am Rhein geht auf Entdeckungsreise und landet mit „UFO – Junge Oper Urban“ an acht unterschiedlichen Spielorten in Düsseldorf und Duisburg. In den beiden kommenden Spielzeiten werden hier die großen Fragen erforscht: Wie klingt Musiktheater für Kinder? Was erzählt es? Was sind momentane Strömungen und wo geht die Reise hin? Das UFO will neue Ideen, Denkräume und Realitäten entern und ihnen eine Bühne geben. Als mobiles Klanglabor und Spielstätte bringt es Künstlerinnen und Künstler zusammen, die acht neue Stücke für und mit jungem Publikum von 4 bis 12 Jahren entwickeln. Das auf drei Jahre angelegte Projekt wird vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen in Zusammenarbeit mit dem NRW KULTURsekretariat Wuppertal gefördert.
Das UFO findet seine Landeplätze mitten im Stadtraum von Düsseldorf und Duisburg. Es wird zum Begegnungsort für Komponistinnen, Librettisten, Regieteams und Bühnenkünstlerinnen, die mobile Spielformate entwickeln und aufführen. Das UFO möchte Geschichten erzählen, die eng an den Alltag des jungen Publikums andocken und mit Impulsen aus den Lebens- und Erlebnisräumen der Kinder ein vielseitiges Musiktheater-Repertoire entwickeln. Der Entstehungs- und Probenprozess findet dabei nicht hinter verschlossenen Türen statt, sondern sichtbar und hörbar für alle – eingebettet in die Klänge des urbanen Stadtteillebens. So entstehen innerhalb der Spielzeiten 2021/22 und 2022/23 acht Uraufführungen – neue Stücke für Kinder verschiedener Altersgruppen zwischen 4 und 12 Jahren. Die Aufführungen werden von der Jungen Oper am Rhein durch ein umfangreiches Vermittlungsprogramm flankiert, das den Ideen der Kinder Raum geben möchte. Bei seinen Erkundungen im Stadtteil wird das UFO zudem von lokalen Institutionen wie Jugendzentren, Schulen und Universitäten unterstützt.
Das UFO, ein mobiler Theaterraum für etwa 30 Gäste, wurde von raumlabor berlin entwickelt. Das Architektenkollektiv um Jan Liesegang arbeitet an den Schnittstellen zwischen Architektur, Stadtplanung und künstlerischer Intervention mit der Vision, den städtischen Raum positiv verändern zu können, neue Atmosphären und ein Gefühl für Potentiale und Freiräume zu schaffen. Für das UFO hat es sich von einem Raumfahrzeug inspirieren lassen, das sich nach verschiedenen Seiten öffnet. Je nach Bedarf kann es kleinere Experimentier- und Begegnungsräume an- und abdocken, z. B. einen Bauwagen mit Tonstudio, so dass es vielfältige Interaktionen zwischen den künstlerischen Teams und dem Publikum ermöglicht.
Seine erste Station ist das Kuhtor in Duisburg: Ab September 2021 erarbeitet hier das Klangkunst-Duo Merzouga (Eva Pöpplein und Janko Hanushevsky) gemeinsam mit der Kinderbuchautorin Nikola Huppertz und der Regisseurin Kerstin Steeb ein Musiktheaterstück für Kinder ab 6 Jahren, das den Arbeitstitel „Die unbedingten Dinge“ trägt und am 1. Oktober 2021 Premiere haben soll. Es wird die Geschichte zweier Freunde erzählen, die in dringender Mission durch die Zeit reisen. Im Januar 2022 landet das UFO am Anne-Frank-Haus, einem Jugendzentrum im Düsseldorfer Stadtteil Garath. Dort wird der für seine Kindertheaterstücke mehrfach ausgezeichnete Belgier Jan Sobrie (Libretto und Inszenierung) zusammen mit der Komponistin Misha Cvijovic ein neues Stück für Kinder ab 8 Jahren entwickeln – Arbeitstitel: „Als wir nicht mehr wussten, wer wir waren“. Es erzählt von einer großen Freundschaft und den gemeinsamen Traumwelten einer ehemaligen, mittlerweile an Demenz erkrankten Opernsängerin und einem Kind. Die Uraufführung ist für den 17. Februar geplant.
Alle zwei bis drei Monate schlägt die Junge Oper Urban an einem anderen Ort auf – im April 2022 in Duisburg-Bruckhausen, im Juni 2022 im Glasmacherviertel in Düsseldorf-Gerresheim, im Oktober 2022 in Ruhrort/Laar, im Dezember 2022 im WGZ-Bank-Park in Düsseldorf-Oberbilk, im März 2023 in der Duisburger Altstadt und schließlich im Juni 2023 in Düsseldorf-Golzheim, direkt am Rhein.
Christoph Meyer, Generalintendant der Deutschen Oper am Rhein erklärt: „Die Junge Oper Urban ist ein weiterer Baustein unserer Arbeit für und mit unserem jungen Publikum, die wir dank der Projektförderung durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft Nordrhein-Westfalen und das NRW KULTURsekretariat nun erheblich ausbauen können. Als Satellit unserer Bühnen gibt uns das UFO die Möglichkeit, noch unmittelbarer mit dem Publikum beider Städte in Kontakt zu kommen. Hier entsteht eine zusätzliche Chance für Transparenz, Offenheit und gegenseitiges Kennenlernen – barrierefrei und durch die Zielgruppe der Kinder auch ganz unvoreingenommen allen gängigen Klischees gegenüber.“
Dr. Christian Esch, Direktor des NRW KULTURsekretariats Wuppertal: „Theater, Opernhäuser und Orchester sind Orte der Reflexion über das Zeitgeschehen und Verständigungsräume für das soziale Miteinander. Schmerzlich müssen wir zurzeit erleben, dass an diesen Orten keine direkte Begegnung möglich ist. Vor diesem Hintergrund ist der Ansatz des UFO, sich buchstäblich auf das junge Publikum auch als potentielle Mitakteure zuzubewegen, noch einmal bedeutsamer geworden: Dass sich das Klanglabor jetzt aufmacht, allen Widrigkeiten zum Trotz, an wechselnden Orten Kinder und Jugendliche für Musik und Theater zu begeistern, ist auch ein Signal der Hoffnung. Im Rahmen des Landes-Förderprogramms Neue Wege stellt das Düsseldorfer Projekt ein spannendes Beispiel der Öffnung des Theaters dar, für kreative Formen der Annäherung an ein junges Publikum.“
In enger Zusammenarbeit mit der Jungen Oper am Rhein wird „UFO – Junge Oper Urban“ über insgesamt drei Jahre neue Wege beschreiten, bestehende Kooperationen in den beiden Städten vertiefen und neue Bande mit Schulen und Kindergärten, aber auch sozialen Einrichtungen knüpfen. Organisiert wird das Projekt von Michaela Dicu, die zusammen mit Immanuel de Gilde und der Dramaturgie der Deutschen Oper am Rhein die Ideen für das Mobile Klanglabor entwickelt und umsetzt. Aktuelle Informationen zum UFO – Junge Oper Urban sind auf der Website www.operamrhein.de hinterlegt.
(ÜPM)
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