Edouard Manet

Ausstellung im Von-der-Heydt-Museum, Wuppertal, Turmhof 8

24. Oktober 2017 – 25. Februar 2018

 

Das Von-der-Heydt-Museum bleibt den großen Namen verbunden. Nach den großartigen Ausstellungen zu Auguste Renoir in 2007, zu Monet in 2009, zu Rubens in 2012, zu Pissarro in 2014 dürfen wir uns nunmehr auf eine weitere grandiose Werkschau zu Edouard Manet freuen. Die Vorbereitung der Ausstellung nahm mehrere Jahre in Anspruch, sind doch Manets Werke (ca. 450 sind bekannt) auf der ganzen Welt in Museen zu finden. Es können nun ca. 45 Gemälde gezeigt werden, u. a. Leihgaben aus Tokio, New York, Chicago, Sao Paulo, Oslo, Budapest, Stockholm, Melbourne; Zeichnungen, Aquarelle, Fotos und Schlüsselwerke der Freunde Manets ergänzen das Konzept. Noch bevor die Ausstellung am 24. Oktober 2017 eröffnet sind die ersten 1000 Gruppen-Führungen gebucht. Es gibt aber gute Chancen auf einen Wunschtermin, wie Museumsdirektor Dr. Gerhard Finckh versicherte.

 

Edouard Manet gilt als Dreh- und Angelpunkt der europäischen Kunst des 19. Jahrhunderts. Die Ausstellung will ihn als Künstler zeigen, der als Bürger und überzeugter Demokrat seine Sicht auf die Gesellschaft seiner Zeit darstellte. Damit ist er nicht immer wohlgelitten. Elfmal werden seine Werke vom „Salon“ – der führenden Kunstausstellung seiner Zeit – abgewiesen, allerdings auch 14-mal ausgestellt und heftig diskutiert. Eine Grundvorstellung für die Ausstellung in Wuppertal ist die Darstellung des Menschen Manet in seinem Verhältnis zu Politik, allgemeiner Weltanschauung und Gesellschaft. Entsprechend den räumlichen Möglichkeiten ist die Ausstellung in 11 Kapitel gegliedert. Sie befassen sich mit Manets Anfängen und den Einflüssen der Schule von Barbizon, seinen Skandalen, der Beeinflussung der Malerei durch die Fotografie, seinen Seestücken, der Spanienmode, seiner Einstellung zu politischen Ereignissen (hier interessant eines der kleinsten Ausstellungsstücke: ein Briefkopf mit französischer Flagge und dem Text „Vive la republique – Ed. Manet“), zum Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 und zum Commune-Aufstand sowie seiner Sicht auf die französische Gesellschaft des 19. Jahrhunderts, in der die psychologische Spannung zwischen den Protagonisten von besonderem Interesse ist. In seinen letzten Werken, aufgrund seiner Krankheit beschränkt auf kleinere Formate, erscheint noch einmal sein ganzes malerisches Können: wunderbar sind seine Sichten auf das Haus in Rueil in der Nähe von Versailles, das er als Erholungsort gemietet hatte, und seine Blumenstillleben, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden

 

Die Ausstellung ist gut dokumentiert. Trotzdem empfehlen wir den wie immer ausgezeichneten Katalog zur Ausstellung zum Preis von € 25,00 sowie die DVD zum Preis von € 15,00.

 

Eintrittskarten gibt es an der Tageskasse oder online unter www.manet-ausstellung.de. Hier erhält man auch die nötigen Information.