Wuppertal

von-der-Heydt Museum

CLAUDE MONET

Vom 11. Oktober 2009 bis 28. Februar 2010


Zum ersten Mal in Deutschland präsentiert das Wuppertaler von der Heydt-Museum einen Überblick über das Gesamtwerk des bedeutendsten Impressionisten. Nach den Vorläufer-Ausstellungen 2007 „Schule von Barbizon" und 2008 „Renoir" erleben wir nun einen Höhepunkt durch eine bisher noch nicht gezeigte Übersicht über das Oeuvre von Claude Monet, der dem Publikum vor allem durch seine Seerosen-Bilder im Gedächtnis ist und die seinen Weltruhm begründeten.

 

Das Museum kann nach 2-jähriger Vorarbeit neben den eigenen drei Bildern noch annähernd 100 Werke präsentieren, die das Lebenswerk Monets in allen Schaffensphasen lebendig werden lässt. Allein vom Musée Marmottan Monet aus Paris konnten im Austausch gegen Werke verschiedener Expressionisten 30 Monets für die Ausstellung geliehen werden; weitere Bilder von 40 Leihgebern ergänzen den einzigartigen Überblick über das Schaffen Monets und seiner Bedeutung für die Kunstgeschichte. Er befreit die Malerei aus der Gegenständlichkeit des 19. Jahrhunderts und gelangt zu neuen Formen von Abstraktion. Kein Maler vor ihm hat Licht, Wasser, Form und Farbe so wiedergegeben wie er und den Weg freigemacht für die Darstellung des subjektiven optischen Eindrucks, der Impression. In einzelnen Ausstellungsräumen sind zusammengefasst: die Karikaturen, mit denen der 17 - 19-Jährige sein erstes Geld verdient, seine Freunde, Lehrer und Vorbilder (wir sehen Werke von Boudin, Jongkind, Corot, Courbet, Gleyre, Daubigny, Bazille, Batignolles und die hohe Zeit des Impressionismus 1870 - 1879 (ein Höhepunkt ist hier das Bild „Spaziergang bei Argenteuil"), Vètheuil, wo er zwei Jahre lang wohnte und immer wieder Ansichten des Ortes, der sich in der Seine spiegelt, zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten malte, Die Achtziger Jahre, Die Serien (hier nebeneinander selten gesehen: Heuschober-Bilder, Pappeln an der Epte oder „Die Seine bei Port-Villez" und dreimal die „Kathedrale von Rouen", Die Reisen (nach Venedig, London, Norwegen) und schließlich als Höhepunkt die Seerosen, entstanden im Garten von Giverny, die in immer neuen Variationen Wasser, Pflanzen und Himmel eins werden lassen in einem harmonischen Chaos. Damit wurden die Dimensionen der bis dahin bekannten Malerei gesprengt. Monet bereitet den Boden für die späteren Entwicklungen, wie sie besonders bei Kandisky, Malewitsch und Mondrian sichtbar werden. Interessant sind auch die Bilder, die Monet schuf, als er zunehmend am "Grauen Star" litt, so dass er die Farbwerte immer schlechter wahrnehmen konnte, bis er sich 1923 schließlich zur Operation entschloss, die einige Erleichterung brachte.

 

Die Ausstellung ist hervorragend organisiert: Bezeichnung und Herstellungsjahr der Exponate sind in großer Schrift über den Bildern angebracht, so dass aus jeder Entfernung des Raums gelesen werden kann. Texte zu Monets Leben und Werk sind jedem Raum zugeordnet. Darüber hinaus gibt es einen hervorragend gestalteten Ausstellungskatalog (25,00 €) und eine DVD (16,00 €). Für Kinder ab 5 Jahren gibt es ein Betreuungsprogramm mit oder ohne Kinderführung sowie Ferienkurse. Informationen gibt es unter www.von-der-heydt-museum.de oder www.monet-ausstellung.de. Des weiteren hat es sich die Stadt Wuppertal nicht nehmen lassen, die Ausstellung mit speziellen Monet-Wochenend-Paketen zu begleiten: www.wuppertal-kultour.de, sowie die Hinweisschilder zum Museum zu verbessern, der Einzelhandel wird Seerosen-Küchlein anbieten usw.

 

Nach dem großen Erfolg der Renoir-Schau mit 94.000 Besuchern rechnet das Museum nun mit einem noch größeren Ansturm. Bis jetzt haben sich bereits mehr als 2.000 Besuchergruppen angemeldet.

 

Eine schöne Ergänzung zur Monet-Ausstellung kann das Museum auch mit der zweiten, kleineren Ausstellung des Hauses anbieten: „Vive la France", eine Sammlung französischer Kunst des 18. Und 19. Jahrhunderts. Zu sehen sind Werke von Courbet, Rousseau, Delacroix, Manet, Degas, Cézanne, Sisley, Pissarro, Signac, Toulouse-Lautrec, Renoir u. a. Sie bilden damit den zeitgeschichtlichen und künstlerischen Hintergrund ab, vor dem die herausragenden Leistungen Monets zu sehen sind.

Gisela Baumann-Wagner

 

 

Münster - Stadtmuseum

Andreas Feininger

"That´s Photography"

von Georg Bergjohann

 

„That´s Photgraphy“ unter diesem ambitionierten Namen zeigt das Stadtmuseum Münster eine Auswahl an Bildern des Fotografen Andreas Feininger. Nicht jedem wird der Name ein Begriff sein, ein Bild des Künstlers haben hingegen viele schon gesehen. Das Museum stellt Stadtansichten, aber auch in einem kleineren Umfang eine Auswahl Feiningers Natur- und Landschaftsmotive aus.

 

Seine kompositorische und endeckungsfreudige Arbeitsweise scheinen ihm sprichwörtlich in die Wiege gelegt worden sein, schließlich ist sein Vater kein geringerer als der Maler Lyonel Feininger. Andreas Feiningers Arbeiten sind aus mehrfachen Gründen legendär. Seine Stadtmotive, insbesondere von New York, prägten das Bild der Metropole nachhaltig, wenn nicht sogar der gesamten USA und zählen zu den Klassikern der Fotografie. Die Bilder faszinieren immer noch und lösen große Sehnsüchte aus.

 

Ein weiteres Erkennungszeichen Feiningers ist seine perfektionistische Detailgenauigkeit gepaart mit einem enormen konzeptionellen Kompositionswillen, dies kommt besonders in seinen Naturmotiven zur Geltung.

 

Feiningers Bedeutung für die Fotografie zeigt sich vermehrt seit den letzten Jahren. Während er noch unser Bild von der damals erstarkenden Supermacht USA ganz entscheident prägt, bricht eine  große Schar von Fotografen bereits zu neuen Metropolen auf. China heißt ihr Ziel. Gleichzeitig präsentieren Yves Marchand und Romain Meffre in ihrer fotografischen Kollaboration „The ruins of Detroit“ den Untergang der einst so großen und stolzen Metropole Detroit (zuletzt zu sehen in der Gun Gallery Stockholm, 2010). Wir dürfen gespannt sein, welche Bilder und Fotografen unsere Ansichten von China nachhaltig prägen werden.

 

Andreas Feininger, „That´s Photography“, vom 1.2.2011 -3.4.2011 im Stadt Museum Münster- sehenswert. Der Eintritt ist frei.

 

 

 

"Hacking in the City" 16.07. - 26. 09. 2010- Folkwang Museum

Künstler üben Kritik an einer die Stadt prägenden Konsumkultur. Öffentliche Räume werden zunehmend mit Überwachungskameras ausgerüstet. Welche Bilder entstehen da? Was passiert im World Wide Web? Warum gelingt es  "Hackern" immer wieder sich Zugang zu fremden Daten zu verschaffen?

Diese Fragen sind Teil eines  Experimentes von Künstlern und Designern, die sich damit nicht nur im Museum beschäftigen wollen, sondern öffentliche Räume für ihre Aktionen als Plattform nutzen möchten. "Hacking" wird dabei als kulturelles '"Hacking" verstanden.

Die Künstler zapfen mit selbst angefertigten Geräten die Kameras an. Bilder, die entstanden sind, werten sie aus. Sie wollen agieren, provozieren um festzustellen, wie mit der demokratischen Ordnung in unserem Staat umgegangen wird, welche Konsequenzen durch Störungen hervorgerufen werden.

www.museum-folkwang.de

 

 

 

 

Essen

BLICKWECHSEL" , Auf dem Weg zu einem Mahnmal in Essen-Kupferdreh (26.11.08 - 11.01.08)

"Modell Requiem"
"Modell Requiem"

 

 

"Modell Facism"
"Modell Facism"

 

 

Fotos: Blickwechsel

(J. Rainer Busch)

 

Im Mineralienmuseum in Essen-Kupferdreh wird ab heute (26.11.08) eine Ausstellung gezeigt, die sich thematisch mit dem Leben und Sterben der jüdischen Bürger in Essen-Kupferdreh während der Zeit des Nationalsozialismus beschäftigt. Frau Stottrop, die Leiterin des Mineralien Museums, erläuterte die Entstehungsgeschichte der Austellung "Blickwinkel".

 

Die Kupferdreher Bürgerschaft sei sich einig gewesen, berichtet  Frau Stottrop, ein Mahnmal im Zentrum von Kupferdreh zu errichten. Es soll an das Schicksal der Juden in Essen-Kupferdreh während der NS Zeit erinnern. Frau Vierth-Heitkämper, Lehrerin der Klasse C des Gymnasiums Überruhr, nahm die Iniative der Kupferdreher Bürgerschaft zum Anlaß, im Kunstunterricht die Begriffe "Denkmal" und "Mahnmal" zu analysieren. In diesem Zusammenhang diskutierten die Schüler auch über die historische Verantwortung und über die Angemessenheit von Formen der Erinnerung. Gleichzeitig schärfte die Lehrerin den Blick der Schüler für das Leid der jüdischen Bürger, die dem Terror der Nazis schonunglos ausgeliefert waren. Die Schüler und Schülerinnen bekamen dann die Möglichkeit,  Kontakte mit den Verantwortlichen der Bürgerschaft und dem ausführenden Künstler des Mahnmals, Herrn Stratmann, zu knüpfen und sich damit dem Thema anzunähern. So entstand ein kreativer Prozess, aus dem schließlich acht ganz unterschiedliche Modelle für ein Mahnmal entwickelt wurden. Diese veranschaulichen auf eindrucksvolle Weise, womit die jüdischen Bürger während der Schreckensherrschaft der Nazis konfrontiert waren: "Stigmatisierung, Ausgrenzung, brutale Gewalt, Verfolgung und Tod". Frau Stottrop war von den Arbeiten der Schüler sehr beeindruckt und erklärte sich bereit, sie in einer Ausstellung zu präsentieren. Dass die Modelle der Schüler im Mineralienmuseum gezeigt werden, hat auch eine symbolische Bedeutung, betonte Frau Stottrop, denn in  dem ehemaligen Schulgebäude hatte sich die NSDAP in den 40er Jahren eingerichtet.

U. Harms-Krupp)

 

Mineralien-Museum

Kupferdreherstr. 141 - 143

45257 Essen

Öffnungszeiten DI - SO 10 - 18 Uhr

Tel: 0201-884523