Lichtblicke - Aalto Theater - Premiere - 13. Februar - 19:00 Uhr
Am Samstag arrangierte das Aalto-Theater in Essen die zweite Ballettpremiere der Saison 2009/2010. Unter dem Motto „Lichtblicke" inszenierten die Choreographen Patrick Delcroix und Edward Clug zwei Stücke im zeitgenössischen Design. Beide beschäftigen sich, gänzlich ohne Handlung, mit Liebe, Trennung, Verlust und Tod. Inspiriert wurden Delcroix und Clug von eigenen, persönlichen Erfahrungen, die wohl auch jeder von uns in der einen oder anderen Art erlebt hat und erleben wird.
Eindrucksvoll in beiden Inszenierungen ist die Musik, intoniert von den Bochumer Symphonikern und gesungen vom Opernchor des Aalto-Theaters. Sie unterstreicht unaufdringlich die Botschaften der beiden Stücke. In „Cherché, trouvé, perdu" (Delcroix) unterstützen die Kompositionen „Fratres" und „Tabula rasa" des Esten Arvo Pärt die einfache Grundidee Delcroix‘: Jemanden suchen, jemanden finden, jemanden verlieren. Clug vereinigt in seiner Choreographie von „Architecture of Silence" die Requiem-Kompositionen von Wolfgang Amadeus Mozart und dem polnischen Komponisten Zbigniew Preisner. Diese verdeutlichen die Stille, die auch der Tanz übermitteln soll. Delcroix verwendet keine Requisiten und kein Bühnenbild, sondern beschränkt sich auf das gekonnte Spiel mit dem Licht und auf schlichte, aber aussagekräftige Kostüme. Clugs Inszenierung wirkt kälter, härter und unruhiger. Er bringt anders als Delcroix Requisiten in seine Choreographie mit ein, die geschickt sein Thema veranschaulichen. Aber auch bei ihm ist Licht ein grundlegendes Requisit - Lichtblicke eben.
„Lichtblicke" ist für alle Ballettbegeisterten geeignet, ganz besonders jedoch für "Ballettneulinge" da es, auch dank der Interpretationsfreiheit, leicht zu verstehen ist. Die Tänzer des Aalto Ballett Theaters setzten die Choreographie hervorragend um und trugen so zu einem wirklich gelungenen Abend bei. Das Publikum war begeistert. (B-A)