Essen

"Tänzer", Max Pechstein, 1910
"Tänzer", Max Pechstein, 1910

Folkwang Museum

Ab dem 7. Februar 2020 ist im  Museum Folkwang das Gemälde „Tänzer“ von Max Pechstein (1881–1955) zu sehen. Der Museumsverein hat den Ankauf ermöglicht. Die bedeutende expressionistische Arbeit, die seit über 100 Jahren in Privatbesitz war, wird in einem neuen Raum der Sammlungspräsentation zu sehen sein. Ganz im Zeichen des titelgebenden Motivs wird das Gemälde von 1910 mit Werken von Edgar Degas, der Künstlergruppe Brücke und Fotografien des Tanztheaters Pina Bausch kontextualisiert. Das Gemälde "Tänzer" setzt sich mit dem Tanz und der Bewegung auseinander. Es zählt deshalb zu den bedeutenden Gemälden Pechsteins, die typisch sind für seine Malweise. Das Museum verfügt nun über vier Gemälde, sowie 12 Grafiken des Künstlers.

Das Folkwang Museum präsentiert in dem neuen Raum 26 Werke aus eigener Sammlung. Neben Pechsteins "Tänzer" sind u.a. auch Grafiken und Bildwerke von Degas, Kirchner, Heckel und Rohlff zu sehen.

 www.museum-folkwang.essen.de

 

 

Wuppertal

Weltkunst

 

Von Buddha bis Picasso. Die Sammlung Eduard von der Heydt


Mit etwa 350 ausgestellten Werken gibt das Von der Heydt-Museum ab dem 29.09. einen Einblick in die vielfältige Privatsammlung des Bankiers Eduard von der Heydt (1882-1966). Die Ausstellung orientiert sich dabei an den verschiedenen Lebensstationen des deutsch-schweizerischen Kunstsammlers und beginnt mit der umfangreichen und hochkarätigen Sammlung des Vaters August von der Heydt, in der Meisterwerke von Paula Modersohn-Becker, Jawlensky, Kandinsky, Kirchner, Franz Marc und weiterer prominenter Vertreter der Moderne zu finden sind. Diese Werke gingen nach dem Tod des Vaters in den Besitz Eduard von der Heydts über und bildeten so die Grundlage für die eigene Sammlertätigkeit.

 

Chronologisch werden in der Ausstellung die verschiedenen Lebensstationen Eduards in Amsterdam, Zandvoort, Berlin und schließlich dem Monte Verità in Ascona nachvollzogen. Orientiert an Originalfotografien sind die Kunstwerke so präsentiert wie sie von der Heydt auch in den Räumen seiner Wohnsitze arrangiert hatte. So findet sich etwa ein Gemälde van Goghs neben einem ostasiatischen Buddha-Kopf oder eine Skulptur des Heiligen Georgs aus dem 15. Jahrhundert neben afrikanischen Grabfiguren. Denn ausgehend von dem Credo einer „ars una“, einer Vorstellung, die jede Form der Kunst als gleichwertig ansah - eben einer „Weltkunst“ - sammelte von der Heydt nicht nur europäische sondern auch außereuropäische Kunst mit großer Leidenschaft. Dabei zählte für ihn vor allem der ästhetische Wert der Werke. Über Beziehungen zu verschiedenen Kunsthändlern vergrößerte sich die Sammlung kontinuierlich und gerade die Vielfalt der Werke, die Malerei, Plastik, Skulptur, Gebrauchskunst und Schnitzereien aus Europa, Asien, Afrika und der Südsee umfassen, machen die Sammlung Eduard von der Heydt so besonders.

 

Noch zu Lebzeiten begann dieser seine Schätze an das Wuppertaler Museum sowie das Rietberg Museum in Zürich zu schenken, sodass beide Museen heute über herausragende Bestände verfügen. Doch nicht nur das Arrangement der Werke sondern auch die Gestaltung einzelner Ausstellungsräume erfolgte anhand alter Fotos. So flaniert der Besucher durch die Glasloggia des Anwesens in Zandvoort mit dem Blick auf das Meer, das moderne Bürozimmer des Hauses am Berliner Wannsee oder den Speisesaal des Hotels auf dem Monte Verità. Er wird in die verschiedensten Welten entführt und kann dank der originellen Präsentation die Atmosphäre der damaligen Räumlichkeiten nachempfinden.

 

Parallel zur Ausstellung wird ein umfangreiches Vermittlungsprogramm u.a. mit Kinder- und Familienführungen angeboten.

 

Mehr Informationen auf www.von-der-heydt-museum.de

 

 

 

Folkwang-Museum Essen

Los Carpinteros Helm / Helmet / Yelmo

 

Seit dem 15. November zeigt das Museum Folkwang eine Installation des kubanischen Künstlerduos Los Carpinteros mit dem Titel Helm/Helmet/Yelmo.

Die Gründungsidee für das Folkwang-Museum lebt neu auf:

Die kubanischen Künstler: Dagoberto Rodriguez Sánches und Marco Antonio Costillo Vadés haben sich als Los Carpinteros einen Namen gemacht. Im Auftrag des Museums haben sie einen spektakulären Rahmen geschaffen, der die lange nicht gesehenen Exponate des Hauses in Szene setzt: es ist ein riesiger Helm aus über 200 Waben unterschiedlichster Abmessungen, sphärisch gekrümmt, auch die beidseitigen Glasscheiben der Polyeder: künstlerisch ergibt sich eine wunderbare Skulptur und hier noch nicht gesehene Ausstellungsarchitektur, aber auch handwerklich eine Meisterleistung an Präzision.

Karl Ernst Osthaus, der die Essener Sammlung gründete, hätte sicher Freude daran gehabt, wie die von ihm zusammengetragenen Exponate nun präsentiert werden: Kunstgewerbe und Kunst der Welt geben sich hier ein Stelldichein. Man sollte sich Zeit nehmen, die teilweise kleinen Gegenstände zu betrachten. Und so, wie der Sammler Osthaus sich ausschließlich von ästhetischen Erwägungen leiten ließ, haben auch die beiden Künstler ihre Präsentation gestaltet: japanische und afrikanische Masken, mexikanische Hockfiguren und Gebrauchsgegenstände wie Schalen und Flaschen aus zwei Jahrtausenden gehen hier eine Nachbarschaft unter augenfreundlichem Bernsteinlicht ein – einfach schön! In dieser Installation wird das Haus in den nächsten fünf Jahren wechselnde Objekte aus der Sammlung „Archäologie, Weltkunst, Kunstgewerbe“ zeigen, so dass es sich lohnt, auch öfter einmal vorbeizuschauen.

 

 

Weibliches Idol, 2200 v. Chr. - 1600 v. Chr., Iran

Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Frage, wie eine angemessene Präsentation bestehender Bestände  aussehen kann, damit sie der künstlerischen und historischen Bedeutung gerecht werden. Die  raumgreifende Installation gleicht in ihrer äußeren Form einem Helm und in ihrer Struktur einem riesigen Bienenstock, deren einzelne Waben beleuchtet sind. 

 Der Betrachter kann die Objekte sowohl von außen als auch von innen begutachten. Die Veränderung des  Standortes beeinflußt  Wahrnehmungen und Erkenntnisse.

Maske, "mbuya" Afrika, undadiert

Mumiemaske eines Mannes, Äggyten, undatiert

 

 

Rund 1800 Objekte befinden sich in den Beständen des Folkwang Museums. Ungeheure Schätze, die es verdienen,  gezeigt zu werden. Das sah auch Museumsdirektor Tobia Bezzola so und suchte nach neuen, Wegen der musealen Präsentation.

 

Mit der Kunst in einen lspannenden  Dialog treten, das ermöglicht die Raumsituation, in der die Objekte aufbewahrt werden. Sowohl von aussen als von innen können sie betrachtet werden, um ihrer kulturellen Herkunft auf die Spur zu kommen.

Mumienmaske eines Mannes, 50 n. Chr. Ägypten


Hockende Figur, Vulkan Gestein, Zentralmexiko

Die Ausstellung zeigt: Exponate: aus verschiedenen Jahrhunderten und Herkunftsländern, Masken und Figuren,

Gebrauchsgegen-stände (Teller, Schalen, Vasen und Flaschen).

 

Wassergottheit Chalchiuh




"DAS GROSSE SPIEL - Archäologie und Politik zur Zeit des Kolonialismus (1860 - 1940)"