Musiktheater-im-Revier

Champagnerlaune im Revier - eine Operettengala der Extraklasse.

 

Wer geglaubt hat, die Kunstform „Operette“ sei verstaubt, dem Publikum in Zeiten des Regietheaters nicht mehr zumutbar, wurde mit dem „Operettenolymp“ des Musiktheaters im Revier eines Besseren belehrt.

 

Grandiose Solisten, eine schwungvoll aufspielende „Neue Philharmonie Westfalen“ unter dem Dirigat von Bernhard Stengel und der Opernchor des MIR boten bei der Premiere dem begeisterten Publikum beste Unterhaltung. Comedian Monty Arnold führte durch das Programm

 

 Der musikalische Reigen wurde mit der Ouvertüre zu „Pariser Leben“ von Jacques Offenbach, dem Urvater der Operette eröffnet. Carl Zellers einschmeichelnde Musik aus dem Vogelhändler mit den Ohrwürmern „Ich bin die Christel von der Post“ und „Schenkt man sich Rosen aus Tirol“ sorgten schnell für gute Stimmung beim überwiegend älteren Publikum. Da dürften einige Erinnerungen an diverse Musikfilme aus der Nachkriegszeit aufgekommen sein. Die junge Sopranistin Karola Pavone, Noriko Ogawa-Yatake, und Lars-Oliver Rühl überzeugten als Christel, Kurfürstin und Adam. Rühl brillierte vor allem nach der Pause nicht nur durch seinen kultivierten Gesang sondern auch durch gekonnte Tanzeinlagen. Es war ohnehin eine zündende Idee von Dramaturgin Anna Grundmeier, mit Marika Carena eine Balletttänzerin von Rang in das Programm einzubinden. Ihr Auftritt als Salome zusammen mit dem quirlig agierenden Tenor E. Mark Murphy, der sich in mehreren Nummer

 

n Mit Dorin Rahardja und Michael Dahmen konnten zwei junge, sympathische und vor allem bestens ausgebildete Sänger ihr Können unter Beweis stellen. Piotr Prochera besingt in seiner Rolle als Graf Ermino in der Arie „Dunkelrote Rosen“ nicht nur (die nicht anwesende Carlotta), sondern beeindruckt insbesondere das weibliche Publikum mit seiner sanften Tenorstimme. Almuth Herbst, Petra Schmidt und Joachim G. Maass zeigten ihr außergewöhnliches Können auch in dieser Produktion mit großem Stimmvolumen und schauspielerischem Talent. Große Klasse!

 

Natürlich darf in einer Operetten-Gala Johann Strauss mit seiner „Fledermaus“ nicht fehlen - beim „Feuersturm der Reben“ wurde dem gesamten Solistenensemble der verdiente Champagner serviert.

 

Paul Linckes „Berliner Luft“ setzte den endgültigen Schlusspunkt.

 

Stehende Ovationen!

 

 

Rainer Schwirtzek